DER 19.Mai als Gedenktag für den Genozid der Griechen 

Für die nach Russland geflüchteten Pontos-Griechen hatten die Verfolgungen jedoch kein Ende. Lenin versprach ihnen zwar die Anerkennung ihrer historischen und kulturellen Eigenständigkeit und darüber hinaus autonome Gebiete, aber bereits zwei Jahrzehnte später, in den 30er Jahren, wurden sie zu Opfern der Sowjetisierungspolitik Stalins.

Im Verhältnis zu Bevölkerungszahl sperrte die Sowjetmacht mehr Griechen als Angehörige anderer Volksgruppen in ihre Internierungslager und Gulags, Es folgten Massenexecutionen und Deportationen.

Erst Anfang der 80er Jahre wurde den Griechen wieder einige Freiheit zugestanden.

Mit Beginn der Perestroika kehrten viel Pontos-Griechen in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete am Schwarzen Meer und dem Kaukasus zurück.

Die weiter oben erwähnten Pontos Griechen die nach 1923 nach Griechenland geflüchtet waren, fanden natürlich bessere Bedingungen vor.

Sie sind in ihre ursprüngliche Heimat, die die Vorfahren vor 3000 Jahren verlassen hatten, zurückgekehrt. Sie begannen Dörfer aufzubauen und integrierten sich sehr rasch an das Leben und den Alltag in Griechenland.

Später wurden viele durch den materiellen Notstand nochmals gezwungen, zum zweiten Mal zu emigrieren. Sie wanderten aus nach Amerika und in europäische Länder wie z.B. Deutschland, wo ein wirtschaftlicher Aufschwung herrschte.

 

 

Im modernen Sprachgebrauch der Griechen meint 'Pontos' ohne den Zusatz 'Euxeinos' in der Regel nicht das gesamte Schwarze Meer bzw. die umliegenden Küsten, sondern das in der heutigen Türkei liegende Gebiet, das dem Territorium des ehemaligen byzantinischen Kaiserreiches von Trapezount entspricht, welches sich ungefähr von der Stadt Sinope (dem heutigen Sinop) in seinem Westen der Küste entlang ostwärts bis etwa nach Rhizous, dem heutigen Rize, erstreckte.

Entsprechend sind 'Pontier' bzw. 'Pontosgriechen' die griechischstämmigen Bewohner dieses Gebietes, die durch ihre Sitten und ihren Dialekt der pontischen Kultur angehören. Als Pontier bezeichnet werden aber auch alle diejenigen, die vom Pontos aus zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen u.a. in die verschiedenen Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres, vor allem ins Gebiet der späteren - und inzwischen ehemaligen - Sowjetunion, aber auch ins Staatsgebiet des heutigen Griechenlands gelangten.

Pontier können also auch die Griechischstämmigen sein, die heute weit entfernt von ihrem Ursprungsgebiet leben.